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Suffizienz steht für Begrenzen und ein „Weniger“. Es zielt im Bewusstsein der begrenzten natürlichen Ressourcen – des Klimawandels und drohenden Artenverlusts – auf einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch.
Effizienz, Konsistenz und Suffizienz gelten als die drei Bestandteile einer jeden Nachhaltigkeitsstrategie. Hinter Effizienz verbergen sich meist technische Lösungen. Eine neue Technik hilft, mit deutlich weniger Aufwand viel mehr Leistung zu erbringen. Der Nutzen soll dabei mindestens gleich bleiben. Ein klassisches Beispiel: die LED-Lampe. Oder Mikro-Speicherchips. Oder der neue Kühlschrank – er ist größer, braucht aber nicht mehr Energie als der alte. Konsistenz spricht den Wechsel zu anderen Energieformen an (wie Sonne und Wind) oder die Beschaffenheit eines Materials (kompostierbare Tüten). Suffizienz ist hingegen nur schwer mit unserem Wirtschaftssystem zu vereinbaren, das auf unbegrenztes Wachstum und ein immer-mehr-haben-wollen-müssen ausgerichtet ist.
Geht es um Suffizienz, versucht sich die Politik meist aus der Affäre zu ziehen, indem sie die ganze Verantwortung in den privaten Bereich verschiebt. Und tatsächlich leisten erfreulicherweise schon zahlreiche Privatpersonen mit ihrem Lebensstil einen wichtigen Beitrag. In städtischen Gärten, mit Repair-Cafés und Leihläden setzen sich zahlreiche Initiativen für Zeitwohlstand, gemeinschaftliche Nutzung und weniger Konsum ein.
Doch Politik und Verwaltung sind gefragt, einen Rahmen zu schaffen – und eigene Perspektiven einer Suffizienz-Politik zu entwickeln: Weniger auf der grünen Wiese zu bauen, das Fahrrad zum Dienstfahrzeug Nummer Eins zu machen, überflüssige Beleuchtung abzuschalten. Insbesondere Städte und Gemeinden leisten bereits eigene Beiträge.