Unterstütze uns!
Im Dezember ist die COP21 in Paris mit dem Abschluss eines internationalen Klimaabkommens zu Ende gegangen. Die Tatsache, dass es überhaupt zu einem solchen Vertrag unter 195 Staaten gekommen ist, kann als maßgeblicher Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel gewertet werden.
Obwohl die Staaten bei den ungenügenden 2 Grad als Obergrenze der hinnehmbaren Erderwärmung geblieben sind, wurde die 1,5-Grad-Grenze als Ziel verankert, das unter Aufwand aller Anstrengungen nicht überschritten werden soll.
Dennoch sind die beschlossenen Maßnahmen und Ziele unzureichend und werden unseren Planeten nicht vor einer Klimakatastrophe bewahren. Zumal das Pariser Abkommen erst 2020 in Kraft tritt und uns die Zeit davon läuft.
Die Dekarbonisierung – also der Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas – ist im Vertrag nicht angemessen verankert. Zusätzlich gibt es keine bindenden Ziele zur Senkung des CO2-Ausstoßes. Wieder einmal wird auf freiwillige Selbstverpflichtungen gesetzt, die – wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat – meistens lose Versprechungen bleiben.
Auch auf Sanktionsmechanismen, die einsetzen könnten, wenn einzelne Staaten sich nicht an die vereinbarten Regeln halten, wurde erneut verzichtet. Das Abkommen verliert somit an Glaubwürdigkeit und behält weiterhin das Image eines unverbindlichen Händeschüttelns.
Darüber hinaus kommen die Länder des globalen Südens wie erwartet zu kurz. Es gab zwar Versprechungen der finanziellen Unterstützung seitens der Länder des globalen Nordens, verbindliche Zusagen blieben jedoch aus. Was wirklich passiert, wenn die ersten Länder finanzielle Ansprüche wegen akuter Klimaschäden stellen, bleibt abzuwarten. Der Weg zur Klimagerechtigkeit ist also noch lang.
Die Bundesregierung gibt sich auf internationalem Parkett als Klimaschützerin Nr.1. Deutschland muss nun aber erstmal zeigen, ob ihm eine nationale Umsetzung der Ziele gelingt. Solange fossile Energieträger wie Kohle und Öl weiter subventioniert werden, hat Deutschland den Klimaschutz-Stempel nicht verdient.
Das Pariser Abkommen ist ein notwendiger Rahmen, den wir uns im Vorfeld ambitionierter vorgestellt haben. Deshalb muss er jetzt umso engagierter von den einzelnen Staaten mit Leben gefüllt werden, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Die nationalen Klimaschützpläne (INDCs) müssen regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und angepasst werden, um Stagnation zu vermeiden.
Hier findet ihr die Position des Bundesvorstands zur Weltklimakonferenz in Paris.
Die internationale Jugendbewegung im Kampf gegen den Klimawandel hat in den letzten zwei Wochen einmal mehr gezeigt, was es heißt, sich für die Umwelt zu engagieren. Mit zahlreichen Aktionen waren auch die BUNDjugend und unser internationales Netzwerk Young Friends of the Earth Europe auf den Pariser Straßen unterwegs. Sie setzten ein Zeichen für Umweltschutz, Klima- und Generationengerechtigkeit und machten deutlich, dass wir den Umweltschutz selbst in die Hand nehmen, indem wir ihn jeden Tag leben.
Hier haben wir einige Impressionen von BUNDjugend-Aktiven in Paris gesammelt.