Hier findet ihr Antworten auf eure Fragen rund um die Planung einer eigenen Aktion. Egal ob ihr etwas zur Organisation oder der notwendigen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erfahren wollt, hier gibt’s die nötigen Infos.
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Hier findet ihr Antworten auf eure Fragen rund um die Planung einer eigenen Aktion. Egal ob ihr etwas zur Organisation oder der notwendigen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erfahren wollt, hier gibt’s die nötigen Infos.
JA! Meldet eure Aktion spätestens 48h vor Beginn bei den zuständigen Behörden an.
Wendet euch bei der Anmeldung an das Ordnungsamt, das Bürgerbüro oder die Polizei und meldet die Aktion als Versammlung an. Wer genau zuständig ist, könnt Ihr auf der Website eurer Stadt oder Gemeinde nachschauen oder bei der Verwaltung erfragen. Dafür braucht ihr eine volljährige Person, die das für euch übernimmt.
Wichtig sind zunächst Ort, Zeit und Grund der Versammlung (z.B. Klimaschutz), damit die Behörde die Veranstaltung anlegen kann. Für die Planung benötigen die Behörden und die Polizei noch eure geschätzte Teilnehmerzahl (z.B. 10-20 Personen). Ihr dürft aber später auch noch Änderungen nachmelden, falls ihr doch noch mehr Menschen erwartet. Der oder die Anmelder*in der Veranstaltung ist im Vorfeld Ansprechpartner*in für die Behörde. Es ist üblich, dass die Versammlungsbehörde wegen etwaiger Rückfragen anruft oder gemeinsam mit der Polizei ein sogenanntes “Kooperationsgespräch” vereinbart, in dem Einzelheiten in einem persönlichen Gespräch geklärt werden. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Beunruhigung!
Die Person, die die Versammlung angemeldet hat, sollte am Tag der Aktion vor Ort zu erkennen sein (z.B. mit einer Armbinde), um ggf. Informationen zu Umfang, Dauer, Strecke und Ort der Versammlung geben zu können. Außerdem sollte diese Person die Ordnung der Versammlung gewährleisten. Fall sehr viele Menschen zu der Aktion kommen, könnt ihr zusätzlich Ordner*innen benennen. Beachtet beim Ort eurer Aktion auch die Einschränkungen privater oder besonderer Grundstücke. Beispielsweise muss bei einer Universität die Unileitung ihre Einwilligung geben. Beim Bundestag besteht eine Bannmeile, in der normalerweise keine Versammlungen oder Demonstrationen stattfinden dürfen. Diese Bannmeile könnt ihr umgehen, indem ihr euch einen nahegelegenen Ort außerhalb dieser Zone aussucht. Ihr könnt die Aktion aber auch für die Bannmeile anmelden – dann müsst ihr zusätzlich noch einen Antrag auf Genehmigung beim Bundesinnenministerium stellen. Aber auch das ist machbar!
Sind alle Fragen geklärt, erhält der*die Anmelder*in oftmals eine Anmeldebestätigung per Post, Fax oder E-Mail. In dieser Bestätigung können Auflagen enthalten sein. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Lest euch diese bitte genau durch. Wenn Sachen unklar sind oder unverhältnismäßig erscheinen, ist es sinnvoll, gleich telefonisch nachzufragen. Der*die Versammlungsleiter*in (= die Person, die die Versammlung angemeldet hat) sollte die Anmeldebestätigung zur Versammlung mitbringen und sich zu Beginn bei der Polizei als Ansprechpartner*in vorstellen.
Grundsätzlich könnt ihr davon ausgehen, dass Lokal- und Regionaljournalist*innen immer sehr dankbar sind, wenn ein paar Jugendliche bzw. junge Menschen eine coole Aktion starten und sie darüber berichten können. Um der Aktualität gerecht zu werden, kann es sein, dass die Redakteur*innen eure Aktion schon vor 12 Uhr gesehen haben müssen, um noch am gleichen oder auch am nächsten Tag darüber berichten zu können. Deswegen kann es sinnvoll sein, eure Aktion direkt morgens zu starten. Für Regional- und Lokalzeitungen gilt allerdings, dass lokale Themen auch noch einige Tage danach spannend sein können.
Wenn ihr eure Aktion an einem weltweiten oder nationalen Aktionstag startet oder sie gemeinsam mit verschiedenen Initiativen durchführt, ist sie meistens noch interessanter für die Presse.
In jedem Fall werden lokale Zeitungen, Radiostationen oder auch Fernsehsender die besseren Ansprechpartner*innen sein als große überregionale Zeitungen, denn sie sind dankbar für bunte und kreative Aktionen. Auch Medien- und Nachrichtenagenturen und Korrespondent*innen sowie freie Journalist*innen können wichtig sein. Vergesst auch die Schüler*innen- und Unizeitungen nicht! Informiert euch über mögliche Ansprechpartner*innen in den Redaktionen und macht sie im Vorfeld auf eure Aktion aufmerksam. Um den ersten Kontakt herzustellen, ist es am sinnvollsten, direkt bei einer Zeitung oder einem Radiosender anzurufen – dann könnt ihr eure geplante Aktion persönlich schildern. Hat die angerufenen Person grundsätzlich Interesse, könnt ihr weitere Infos per E-Mail zusenden. Verfasst hierfür vorab eine griffige Pressemitteilung bzw. Presseeinladung, die alle wichtigen Infos (z.B. Zeit, Ort, Thema) enthält und auf die Aktion neugierig macht. Eventuell kann auch ein persönlicher Besuch bei lokalen Redaktionen sinnvoll sein – das hängt auch davon ab, ob ihr euch das zutraut und Lust darauf habt.
Wenn zu eurer Aktion keine Journalist*innen gekommen sind, habt ihr dennoch eine zweite Möglichkeit, in die Presse zu kommen: Ihr verfasst anschließend selbst eine eigene Pressemitteilung, die die Redaktionen weitgehend übernehmen können. Diese Möglichkeit bietet sich vor allem bei Lokalredaktionen an, da diese oft unterbesetzt sind und deswegen nicht immer Zeit haben, selbst zu Aktionen zu kommen.
Für eine gute Pressemitteilung gilt:
1. das Prinzip der umgekehrten Pyramide: in der Überschrift, der Unterüberschrift und dem ersten Satz sollte die Kernbotschaft enthalten sein; Zusatzinformationen kommen an den Schluss
2. möglichst druckreif formulieren, sodass die Redaktionen die PM so übernehmen könnten
3. kurz und bündig, d.h. klar in der Sprache und deutlich im Stil; kurze Sätze
4. interessant und lebendig formulieren (neugierig machen!), aber dennoch sachlich bleiben und keinen Jugendslang benutzen
5. keine „wir“- oder „ich“-Formulierungen
6. keine Fachbegriffe und keine unverständlichen Abkürzungen
7.keine direkte Wertung; keine Vermischung von Meinung und sachlicher Information
8. Gerne ein treffsicheres Zitat einer teilnehmenden Person, z.B. einer Sprecherin integrieren
9. alle wichtigen W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?) sollten in der Pressemitteilung beantwortet werden.
Auf Anfrage erhaltet ihr von uns auch eine vorformulierte Pressemitteilung.
Generell gilt: Auch ohne große Finanzen könnt ihr eine coole Aktion auf die Beine stellen! Nutzt vor allem Dinge, die ihr oder Freund*innen eh zu Hause habt. Um Banner oder Transparente zu malen, könnt ihr alte Pappen oder Bettlaken recyceln. Ihr könnt euch auch an Initiativen wenden, die sich ebenfalls für die Umwelt engagieren – also natürlich an BUNDjugend-Gruppen oder Geschäftsstellen vor Ort, aber ggf. auch an Uni- oder Schüler*innen-Initiativen. Solche Gruppen haben häufig Materialien wie Farben und Pinsel, Kostüme oder ähnliches, was sie euch leihen können.
Wenn ihr Flyer o. ä. drucken wollt, um auf die Aktion aufmerksam zu machen, könnt ihr bei kleinen Auflagen auch bei Copy-Shops vor Ort anfragen, ob sie euch einen Rabatt gehen oder aus Solidarität mit der Aktion die Kosten erlassen.
Dann wendet euch an Jenny (jenny.blekker@bundjugend.de) oder Stella (stella.mederake@bundjugend.de) oder ruft an: (030) 275 86 -584 bzw. -586.