Unterstütze uns!
Berlin, 01. August 2018. Heute, am globalen Erdüberlastungstag macht sich ein Bündnis aus Umwelt- und Entwicklungsorganisationen für eine Kehrtwende in der Lebens- und Wirtschaftsweise stark. Das Aktionsbündnis fordert von der Bundesregierung und von deutschen Unternehmen, ihrer großen Verantwortung für Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und endlich zukunftsfähig zu wirtschaften. Das gilt vor allem für die Bereiche Energie, Landwirtschaft und Verkehr. Der Erdüberlastungstag beschreibt den Zeitpunkt im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen in so großem Umfang verbraucht sind, dass sie sich in der verbleibenden Zeit nicht mehr regenerieren können. Er ist einen Tag früher als noch 2017.
„Unsere Erde: Ausgepresst!“ steht auf einem großen Banner vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Davor quetschen Aktivistinnen und Aktivisten die Erde aus. Sobald nur noch ihre Hülle übrig ist, wird die nächste genommen. Die Aktion soll verdeutlichen: Wenn alle so weitermachen wie bisher, brauchen wir mehr als einen Planeten. „Statt der Natur Zeit zur Regeneration zu geben, pressen wir unsere Erde aus wie eine Zitrone“, sagt Kira Heinemann von der BUNDjugend. „Damit betreiben wir Raubbau an nachfolgenden Generationen.“
Einer der Hauptverursacher der Erdüberlastung sei die industrielle Landwirtschaft. „Seit der Fusion von Bayer und Monsanto haben nun der größte und der viertgrößte Agrarkonzern der Welt ihren Hauptsitz in Deutschland“, sagt Lena Michelsen vom entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk. „Unternehmen wie Bayer und BASF, die mit ihrer Wirtschaftsweise unseren Planeten am stärksten belasten, müssen in besonderer Weise in die Pflicht genommen werden.“ Die Bundesregierung könne damit zeigen, dass sie Klima- und Landwirtschaftspolitik zusammendenkt.
„Die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr spielen für die Erdüberlastung eine zentrale Rolle”, ergänzt Julia Otten von Germanwatch. „Deutschland gehört zum obersten Viertel aller Länder mit einer enorm großen Erdüberlastung. Deutschland muss jetzt nicht nur den mit einem zügigen Kohleausstieg verbundenen Strukturwandel, sondern auch die Verkehrs- und Wärmewende sowie eine Umstrukturierung der Landwirtschaft entschlossen angehen.“
Kristina Utz von FairBindung fügt hinzu: „Unendliches Wirtschaftswachstum lässt sich nicht vom Ressourcenverbrauch entkoppeln. Durch die Auslagerung der Produktion unserer Güter in andere Länder wälzen wir die Kosten unserer ressourcenintensiven Lebensweise auf den globalen Süden ab.“
Frederik Lenz, Bundesjugendsprecher der Naturschutzjugend (NAJU im NABU) mahnt: „Alle Ressourcen, die wir ab heute verbrauchen, gehen zulasten der Erde und künftiger Generationen. Politik und Gesellschaft müssen endlich tätig werden, um einen nachhaltigen und regenerativen Ressourcenverbrauch zu schaffen – denn der Erdüberlastungstag rückt jedes Jahr im Kalender weiter nach vorne.“
Hintergrundinformationen und Bilder zum globalen Erdüberlastungstag